„SPD vor Ort“: Anwohner fordern Zugeständnisse von Grohe

Bei der gut besuchten Veranstaltung „SPD vor Ort“ in Lerbeck wurde intensiv über die geplante Errichtung des Logistik-Zentrums für die Firma Grohe diskutiert. Aus Anwohnersicht führt die Ansiedlung des Gewerbebetriebes zu Wertverlusten bei den anliegenden Grundstücken, was Volker Schröder als ärgerlich hinsichtlich seiner mit dem Erwerb seiner an der Straße Zur Porta gelegenen Immobilie geplanten Altersabsicherung bezeichnete. Die im Verkehrsgutachten zugrunde gelegten Zahlen der Kraftfahrzeuge seien veraltet, demzufolge stimme auch die hochgerechnete Prognose für die kommenden Jahre nicht und stelle daher die Belastung durch Verkehrslärm falsch dar. Bereits jetzt sei die Straße „Zur Porta“ ständig mit großen LKWs befahren, und an die angekündigte Verkehrslenkung hin und zum Firmengelände mag man aufgrund der jetzigen Erfahrungen nicht recht glauben. Ein Nachtfahrverbot für LKWs auf dieser Straße sei aus Sicht der Anwohner dringend erforderlich, zumal auch die Auswirkungen der Schallreflektion von den Außenwänden der Bauten im Schallgutachten nicht erfasst worden seien. Außerdem wichtig sei aber, so Thomas Georgi als Anwohner, dass es nur eine vorgegebene Zufahrt zum Speditionsgelände über die Rampe am Kirchweg geben dürfe. Ferner, so Reinhard Fromme (SPD), sei eine Beschränkung auf dem Kirchweg mit Tempo 30 wegen der nahegelegenen Schulwege zur Gesamtschule und zum Kindergarten Unter der Kirche sowie in Richtung Neesen zur Grundschule dringend erforderlich. Und es müsse unterbunden werden, dass LKWs die Gemeindestraßen in Neesen und Lerbeck als Ausweichstrecken benutzen würden, wenn der Verkehr auf der B482 wie oft durch Staus und Überlastung zum Erliegen komme.

Den geplanten Gehweg auf der nördlichen Seite der Straße Zur Porta parallel zur geplanten 120 m langen Lagerhalle hält man aus örtlichen Sicht für überflüssig, zumal eine Fortführung in Richtung Bach-Hotel auf dieser Seite unmöglich sei. Norbert Schulte: „Das Geld kann man sparen und es besser verwenden, um z.B. den Friedhof in Lerbeck mit einem bepflanzten Erdwall optisch vor der bedrängenden Kulisse der Fabrikhallen zu schützen“. Schließlich würde ja auch bei Eingraben eines Teils der Lagerhallen ein erheblicher Bodenaushub anfallen, der vor Ort sinnvoll eingebracht werden könne Jörg Achilles (SPD) versprach, die Argumente der Bürger in die Beratungen in den Ausschüssen und im Rat einzubringen. Außerdem werde im Laufe des weiteren Verfahrens die „SPD vor Ort“-Veranstaltung noch einmal in Lerbeck stattfinden.

Im Quartier Georg-Rost-Straße in Lerbeck gebe es Fortschritte, so Reinhard Fromme. Es habe mehrfache massive Forderungen des Bezirksausschusses III an die Verwaltung gegeben, die Eigentümer einer Problemimmobilie an der Georg-Rost-Straße in die Pflicht zu nehmen. Reinhard Fromme:“ Erstmals seit längerer Zeit ist der Gehweg wieder begehbar, und ein Teil des leerstehenden Gebäudes ist gegen Betreten gesichert worden“. In einer anderen Immobilie habe es einen Eigentümerwechsel gegeben. Angekündigt seien hier mehrere Verbesserungen der Wohnsituation, auch im Außenbereich. Allerdings habe man die Nebenkosten drastisch erhöht, wie eine Bewohnerin dem Quartiersmanager Post Anfang der letzten Woche berichtet habe. Die Belegung dort mit über 20 von der Stadt angemieteten Wohnungen durch die Stadt müsse vor diesem Hintergrund durchaus kritisch gesehen werden, so die Meinung der Teilnehmer der Veranstaltung.

Für den Stadtverband der SPD kündigte Karsten Donnecker die nächste Veranstaltung „SPD vor Ort“ an für Freitag, den 31.1., ab 17.00 im Café Bertermann in Barkhausen.

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